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Draufgesetzt! Künstlerbank Hermann Rademann

Seit einem Jahr heißt es „Draufgesetzt!“ auf dem Historischen Marktplatz in Peine. Die einzigartigen Künstlerbänke, gefertigt aus originalen Peiner Stahlträgern und hochwertigem Holz, greifen die Geschichte Peines auf und laden Besucher und Bürger zum Verweilen ein. Eine davon ist die Hermann-Rademann-Bank.  

Der Ehrenschaffer und Ehrenringträger Hermann Rademann prägte von 1969 bis 1992 als Bürgerschaffer die Geschichte des Peiner Freischießens maßgeblich. Jetzt wacht er dauerhaft auf dem Marktplatz und ist somit auch mitten im Geschehen, wenn am ersten Wochenende im Juli das traditionelle Peiner Freischießen gefeiert wird.

„Du musst unter Menschen gehen, dann wirst auch Du ein solcher.“ Diese Lebensweisheit stammt von Hermann Rademann, dem echten Peiner Urgestein, der 2009 plötzlich verstarb. Rademann war bekannt für seine spitze Zunge und rhetorischen Meisterleistungen – sei es in kleiner Stammtischrunde oder vor großem Publikum. 

Hermann Rademanns Lebensweg war beeindruckend: Mit 17 Jahren wurde er Soldat, mit 18 stand er in Russland und geriet 1944 in Gefangenschaft, aus der er erst 1947 entlassen wurde. 1948 trat er dem Corps der Bürgersöhne bei, wurde erster Deputierter und Hauptmann. 1967 wechselte er zur Schützengilde und war von 1969 bis 1992 Bürgerschaffer. Zum Abschluss seiner Laufbahn wurde er zum Ehrenschaffer ernannt. Die Stadt ehrte ihn 1973 mit dem Wappenteller und 1993 mit dem Ehrenring. 1978 ging er als leitender Angestellter der Stadtwerke in Pension.

Wer mehr über das Peiner Freischießen erfahren möchte, sollte den Schützenplatz besuchen. Dort befindet sich eines der neun Bronzebücher, die die Geschichte des Freischießens und von Hermann Rademann erzählen. Und wer es ganz genau wissen möchte, was es mit dem Peiner Freischießen auf sich hat, dem sei die Stadtführung „Einstimmung auf das Peiner Freischießen“ empfohlen.