Lesezeit:

Uhlinchen auf großer Bronzebuch-Tour

Huhuu, liebe Kinder,

Hallo Kinder, ich bin's, Uhlinchen, die neugierige Peiner Eule! Ich habe wieder eine tolle Geschichte erlebt, die ich euch unbedingt erzählen muss. Neulich bin ich durch unsere Stadt geflogen und habe dabei etwas ganz Besonderes entdeckt: die geheimnisvollen Bronzebücher von Peine! Wisst ihr, es gibt neun davon, und jedes erzählt spannende Geschichten aus der Vergangenheit unserer Stadt. Wollt ihr wissen, was ich alles herausgefunden habe? Dann passt gut auf! 

Als Erstes bin ich zum Hagenmarkt geflogen. Dort habe ich mein allererstes Bronzebuch entdeckt! Es lag auf einem Steinsockel und erzählte von einem sumpfigen Gebiet, das früher hier war. Wisst ihr, das war lange, bevor der Hagenmarkt so schön rund wie eine Sonne wurde, in die alle Straßen hineinlaufen. Ich war so neugierig, dass ich versucht habe, die Seite umzublättern – aber das Buch war aus Bronze! Kein Blättern möglich. Da musste ich laut kichern. 

Dann bin ich zum Rosenhagen geflogen. Dort habe ich wieder ein Bronzebuch gefunden. Stellt euch vor, hier gab es mal ein Stadttor mit einer Zugbrücke! Das hat mir Frau Becker erzählt, die oft Kindern Geschichten aus dem Mittelalter erzählt. Ich hab mir gleich vorgestellt, wie Ritter hier durchgeritten sind. Meint ihr, die haben auch versucht, die Bronzebücher umzublättern? Ich habe jedenfalls gelacht, als ich es versucht habe – es klappt einfach nicht!

Als Nächstes war ich am Damm. Da habe ich nicht nur das näcshte Bronzebuch, sondern auch etwas ganz Altes entdeckt: das Pelikan-Haus! Es ist das älteste Haus in der Straße, es steht schon seit 1611. Dort habe ich Herrn Schmidt getroffen. “Hier war auch mal die Synagoge der jüdischen Gemeinde”, erzählte er. Das fand ich sehr spannend. Ich habe dann ans Haus geklopft und gefragt, ob es auch Geschichten erzählt. Und wisst ihr was? Herr Schmidt hat gesagt, manchmal knarzt das Holz – als würde es wirklich flüstern!

Weiter ging es zum Winkel. Da habe ich gelernt, dass es hier mal einen großen Brand gab. Vor einem Haus traf ich Frau Krüger. "Meine Großeltern haben mir davon erzählt. Es war eine schwere Zeit. Aber die Menschen in Peine halten zusammen. Deswegen wurde alles wieder aufgebaut. Heute stehen hier Seniorenwohnungen, die Bücherei und das Forum, wo man viele Leute trifft." Ich habe mir gedacht: Vielleicht haben die Menschen die Bronzebücher gemacht, damit der Wind die Seiten nicht wegpusten kann. Lustig, oder?

Auf dem Echternplatz habe ich nicht nur ein Bronzebuch entdeckt, sondern auch einen lustigen Kerl – Schicke-Schacke! Der ist aus Bronze und steht da ganz fröhlich. Ein kleines Mädchen namens Lena saß daneben und erklärte: "Der ist mein Freund Schicke-Schacke! Wir spielen oft zusammen. Er ist zwar nicht echt, aber ich glaube, er hört mich wirklich." Ich flüsterte: "Dann kann er dir bestimmt auch vorlesen – wenn er die Seiten umblättern könnte!" Wir kicherten beide und Lena zeigte auf das Bronzebuch: “Hier stand früher eine Hinterstraße, und die Häuser sind so gebaut, dass sie aussehen wie früher. Dafür hat Peine sogar mal einen wichtigen Preis gewonnen!”

Weiter ging meine Reise zum Schützenplatz. Da war etwas ganz Besonderes: Auf dem Bronzebuch habe ich einen Mann mit einem schiefen Zylinder gesehen – und genau der stand plötzlich vor mir! "Oh! Du bist ja auf dem Buch!" rief ich erstaunt. Herr Rademann grinste stolz unter seinem schiefen Zylinder. "Ja, das bin ich. Das Peiner Freischießen ist unser größtes Fest. Es gibt Musik, Fahrgeschäfte und einen großen Umzug. Seit Jahrhunderten feiern wir es, um den Zusammenhalt in Peine zu stärken. Sonst ist hier ein langweiliger Parkplatz, aber wenn Freischießen ist, wird es ein kunterbuntes Wunderland für alle!" Da staunte ich nicht schlecht. "Und wenn jemand versucht, beim Fest die Bronzebücher umzublättern, gibt's eine extra Runde Karussell, oder?" Herr Rademann lachte laut. Er erzählte mir dann, dass das Bronzebuch extra ihm zu Ehren gemacht wurde, weil er das Fest viele Jahre organisiert hatte. "Und guck mal, mein Zylinder ist sogar ein bisschen schief – genauso wie im echten Leben!" Ich kicherte. “Dann weiß jeder, dass du es bist!”

Ein Stück weiter, in der Schützenstraße, habe ich auch ein Bronzebuch gefunden. Da stand drin, dass hier früher ein Bahnübergang war und die Autos ständig im Stau standen, wenn die Schranke unten war. "Oh je, das war ja ein Verkehrschaos!" rief ich. "Ja, das war es wirklich!", sagte Herr Müller, der gerade vorbeikam. "Aber dann wurde eine Brücke gebaut, und jetzt ist alles viel besser!" Natürlich versuchte ich auch hier, die Seiten umzublättern, doch nichts rührte sich. 

Wisst ihr, dann bin ich in die Südstadt geflogen, zum Carl-von-Ossietzky-Platz. Da habe ich auf dem Bronzebuch gelesen, dass hier nach 1950 viele Wohnungen gebaut wurden – vor allem für die Arbeiter der Ilseder Hütte. Später kamen eine Schule, Geschäfte und eine Kirche dazu. Und dann habe ich noch erfahren, dass der Platz nach Carl von Ossietzky benannt ist. Der war ganz schön mutig! Er hat sich für Frieden und Wahrheit eingesetzt und wurde dafür sogar mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Aber weil er so mutig war, wurde er ins Gefängnis gesteckt. Das hat mich traurig gemacht. Aber ich finde, ein Platz, der an Frieden und mutige Menschen erinnert, ist doch eine richtig schöne Idee, oder?

Dann bin ich zum Marktplatz geflogen. Dort habe ich das letzte Bronzebuch gefunden. Es steht mitten auf dem Platz, wo früher die große St. Jakobi-Kirche stand. Wisst ihr, die Kirche war riesig und hatte dicke, starke Pfeiler. Nach einem Brand in Peine aber haben die Menschen sie mitten in der Stadt, da wo sie heute steht, hingebaut. Als dann der historische Marktplatz neu gemacht wurde, haben die Bauarbeiter etwas Tolles entdeckt: die alten Grundmauern und sogar Gräber! Das Bronzebuch erzählt genau davon. Und jetzt kommt das Spannendste: Ich bin einmal ganz hoch geflogen und habe von oben auf den Platz geschaut. Wisst ihr, was ich gesehen habe? Rote Steine im Boden! Die zeigen genau, wo die Pfeiler der alten Kirche standen. Ist das nicht wie ein Geheimcode? 

Nach einem köstlichen Eis bin ich dann wieder nach Hause geflogen. Ich habe so viele spannende Geschichten über Peine erfahren – und ich bin mir sicher, dass es noch viel mehr zu entdecken gibt! Während ich über die Stadt geflogen bin, habe ich noch einmal an euch gedacht. Habt ihr jetzt auch Lust, die Bronzebücher zu suchen? Vielleicht findet ihr ja noch etwas, das ich übersehen habe! Also, schnappt euch eure Eltern und geht auf Entdeckungstour. Ich werde euch von oben beobachten und euch zuwinken!

Ich freue mich schon auf weitere Abenteuer mit euch. Vielleicht fliege ich schon bald wieder los, um etwas Neues zu entdecken. Peine hält noch viele spannende Geschichten bereit – man muss nur die Augen offenhalten!

Kontakt