Kurator Marcus Peter vom Kreismuseum Peine demonstriert, wie künftig über das Telefon Informationen zu Ausstellungsstücken abgerufen  werden sollen.
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Dauerausstellung im Kreismuseum erhält ein neues Gesicht

Peines Geschichte neu erzählt

Schleifen, bohren, hämmern: Im Kreismuseum Peine im Herzen der Stadt wird fleißig gearbeitet. Ein großer Teil der Dauerausstellung erhält einen neuen Fokus, denn hier wird es nicht nur um die die Geschichte der Stadt Peine, sondern um die des ganzen Landkreises gehen. Eine moderne Gestaltung und neue Möglichkeiten der Interaktion schaffen besonders für jüngere Besucher einen niedrigschwelligen Zugang zur spannenden Historie der Stadt und des Landkreises Peine, mitten in der Innenstadt. 

Schon jetzt warten im Foyer des Kreismuseums viele kleine Schubladen darauf, von Kindern für die „Museums-Schatzsuche“ geöffnet zu werden. Mit Karten begeben sich junge Besucher auf die Suche nach Schatztruhen, in denen Peines Historie spielerisch vermittelt wird.

Lebendig erzählte Geschichte im Kreismuseum 

Auch der originale Konsum aus dem Jahr 1922 soll künftig solche interaktiven Elemente erhalten wie die Möglichkeit, sich über das alte Wählscheiben-Telefon etwas zur Rolle des Konsums in früheren Tagen erzählen zu lassen. Eine Historikerin hat für die Neugestaltung ausschließlich authentische Stücke ausgesucht. Über QR-Codes lassen sich künftig Informationen zu den Exponaten und zur Bedeutung der damaligen Konsumgenossenschaft abrufen. „So können wir Geschichte sehr lebendig erzählen“, sagt Kurator Marcus Peter.
In der oberen Etage des Kreismuseums arbeitet Museumstechniker Jan Bengen an der neuen Gestaltung der Ausstellungsräume. Dort soll künftig spezifischer auf die Geschichte Peines und der Gemeinden im Landkreis eingegangen werden. Es geht unter anderem um die Lage von Peine zwischen den Städten Hannover, Braunschweig und Hildesheim, zwischen Harz und Heide sowie erste Siedlungsspuren an der Fuhse. Speziell für Kinder und Jugendliche wird die Wissensvermittlung aufgelockert durch spielerische Elemente wie einen Flipper oder Tippkicker. 

Atmosphärische Hörstücke über Peines Ursprünge

Der Clou: QR-Codes führen zu kurzen Audiobeiträgen professioneller Sprecher, die von einem Studio atmosphärisch vertont wurden. So erzählt das Moor, wie es einen natürlichen Schutz rund um die Burg bildete, deren einziger fester Zugang gut zu verteidigen war. Eisenerz im Untergrund begründete das schnelle Wachstum der Peiner Stahlindustrie. „Der Boden war für die wirtschaftliche Entwicklung von Peine und der Region von entscheidender Bedeutung“, erklärt Peter. 

Weitere Audiobeiträge erzählen die Geschichte der Migration in Peine: Von Menschen wie Songül Korkmaz, die als erste türkische Hebamme ins Peiner Klinikum kam. Oder dem Holocaust-Überlebenden Sally Perel, der nach dem Zweiten Weltkrieg nach Israel emigrierte. 

Jede Gemeinde im Landkreis Peine hat ihre Historie

Auf einer Karte des Landkreises informieren Monitore über die regionale Historie der Kommunen. Es geht um die Ölförderung in Oelheim genauso wie um die ertragreichen Lössböden in Hohenhameln. Wer weiß schon noch, dass sich in Hohenhameln einst eine Spielwarenfabrik befand? Oder von einem erfinderischen Landwirt aus Harper zusammen mit einem Schlosser ein Patent für den ersten Vollrübenroder ersonnen wurde?  

Und natürlich wird vom Bergbau bis zum Stahlträger die Stahlproduktion in Peine beleuchtet. Ebenso die Geschichte der Biermarke „Härke“ und die Rolle des Bieres als Nahrungsmittel in früheren Tagen. Voraussichtlich im Frühjahr werden im Kreismuseum die neu gestalteten Räume der Dauerausstellung eröffnet – mit Peines Geschichte zum Sehen, Hören und Anfassen. Alle übrigen Ausstellungsräume des Kreismuseums können bis dahin weiterhin wie gewohnt besucht werden. Und das Beste: Der Eintritt ist kostenfrei.

Infos zum Kreismuseum Peine:

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