Eine Tradition, die alle Generationen verbindet
Freitag, 4. Juli, bis Dienstag, 8. Juli 2025
Das Peiner Freischießen lädt jährlich zu seinem festlichen Treiben ein. Dieses außergewöhnliche Volksfest auf dem Peiner Schützenplatz ist ein Spektakel der Extraklasse: Denn es treffen sich Menschen jeden Alters, um eine Zeit der Freude und Begeisterung zu erleben.
Der Schützenplatz erwacht zum Leben und verwandelt sich in eine bunte Welt aus Musik, Lachen und Vergnügen. Fahrgeschäfte, die gleichermaßen Groß und Klein in ihren Bann ziehen, laden zu Abenteuern ein. An zahlreichen Ständen zieht der Duft kulinarischer Köstlichkeiten die Besucher an. Die Atmosphäre wird durch die Klänge von Spielmannszügen und Musikkapellen in ein wahres musikalisches Feuerwerk getaucht. Die Aufmärsche der sieben Freischießen-Korporationen präsentieren ein imposantes Bild, dass sich tief in die Erinnerung der Besucher einprägt und noch lange nachklingt.
Der Ursprung des Freischießens in Peine birgt eine faszinierende Geschichte. Der Name selbst trägt eine bemerkenswerte Bedeutung, da er darauf hinweist, dass sich die Peiner einst von ihren bürgerlichen Pflichten buchstäblich „freischießen" konnten.
Bildergalerie
Die Anfänge dieses Festes sind in Nebelschleier gehüllt, denn der verheerende Stadtbrand von 1557 vernichtete viele Peiner Dokumente. Erstmals greifbare Spuren des Festes finden sich in den daraufhin verfassten Statuten der Stadt Peine. Doch die Wurzeln reichen vermutlich weiter zurück, bis in die Zeit unmittelbar nach der Stadtgründung im Jahr 1220. Inmitten der unruhigen Umgebung einer umkämpften Stadt formte sich eine Art „Bürgerwehr“. Diese diente nicht nur der Verteidigung, sondern wurde mit der Zeit auch zum Instrument, um Rechte von den Grundherren zu erlangen. So gelang es den Peiner Bürgern, sich von Steuern „freizuschießen“.
Im Verlauf des 19. Jahrhunderts entwickelten sich aus einem lokalen „Orts-Schützenverein“ die sieben „Korporationen“, die das Fest in ihrer Einzigartigkeit gestalten. Unter ihnen die drei „Bürgerkorporationen“: das Neue Bürger Corps (1927), das Bürger Jäger Corps (1871) und die Schützengilde (1597). In einem leidenschaftlichen Wettbewerb schießen sie den Bürgerkönig aus, eine Ehre, die dem Regenten eine besondere Stellung im sozialen Gefüge der Stadt verleiht.
Das Corps der Bürgersöhne (1814) bewahrt eine eindrucksvolle Tradition, in der die „Junggesellen“ das Freischießen zelebrieren. Hierbei schießt die aktive Abteilung ihren eigenen „König“ aus. In der sogenannten passiven Abteilung, bestehend aus denjenigen, die nicht mehr ledig sind, wird der passive „König“ ausgeschossen.
Die Gründung der sieben Korporationen ist eng verwoben mit der Zeit der industriellen Revolution, die einen prägenden Einfluss auf Peine ausübte.
Die Flut der Neuankömmlinge begehrte Teilnahme am Freischießen, doch der Eintritt in die Schützengilde blieb ihnen verwehrt, da diese von alteingesessenen Peiner Kaufleuten und Handwerkern dominiert wurde. Im Zuge dieser Entwicklung treten auch der MTV Vater Jahn Peine von 1862 Corporation, der TSV Bildung von 1863 sowie der Peiner Walzwerker Verein von 1878 dem bedeutendsten Heimatfest bei, eine Symbiose aus Geschichte und Wandel.
Seit 1966 leitet ein Großfeuerwerk die Festlichkeiten ein und heute findet das Spektakel auf dem 1979 errichteten Schützenplatz statt. Während die Zeiten fortschreiten, sind die offiziellen Termine und Positionen des Freischießens nach wie vor von Männerhand geprägt, ein Element, dass das Fest in einem spannenden Kontrast zwischen Historie und Moderne erstrahlen lässt.
Der Termin des Freischießens ist fest im Kalender verankert: Das erste Wochenende im Juli, genauer gesagt der erste Sonntag im Juli, bildet den Rahmen für dieses einzigartige Ereignis. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich dieses Heimatfest seinen Charakter bewahrt, während es sich gleichzeitig an moderne Zeiten angepasst hat. Es ist ein Fest, dass die lokale Gemeinschaft zusammenbringt, die Stadt belebt und die Geschichte der Region feiert.
Doch Worte können allein nicht erfassen, was das Freischießen in Peine ausmacht – man muss es selbst erleben!
Ihre Ansprechpartner
Bürgerschaffer Peiner Freischießen – sie treffen die Gesamtvorbereitungen für das Peiner Freischießen:
Thomas Weitling | Trautenauer Str. 4 | 31228 Peine | 05171-17599 | Mail
Hans-Peter Männer | Soetebeerweg 6 | 31228 Peine | 05171–13335 | Mail